Vorwort
Diese Irrlehre ist eng verwandt mit dem Kalvinismus. Sie ist an der in kalvinistisch geprägten Kreisen oft vernehmbaren Einstellung "im Glauben nichts aus eigener Kraft zu tun", erkennbar. Die genannte Einstellung würde der Lehre Christi entsprechen, hätte man damit aussagen wollen: "nichts aus eigenem Willen oder Verstand zu tun, sondern im Einklang mit dem Geist Gottes". Doch bei den vielen lau gewordenen Christen dient sie schon längst zur Rechtfertigung jeglichen Ungehorsams Gott gegenüber. So meint man zwar gläubig und dennoch ungehorsam sein zu dürfen, wenn hierfür, wie dann gesagt wird, die "Kraft Gottes" fehlt. Schließlich wolle man keinen Gehorsam aus "eigener Kraft", weil dieser ja Gott zu wider sei. So wird der Gehorsam zum Spielball der Stimmung des Menschen. Fühlt man sich näher zu Gott, so nimmt man es mit dem Gehorsam auf, fühlt man sich wieder ferner von Gott, so vernachlässigt man diesen. Frei nach der Lehraussage: "du kannst nichts aus eigener Kraft tun", wartet der bereits zum Glauben Bekehrte auf einen besonderen Zuspruch Gottes, besonderes Wirken des Heiligen Geistes auf sich selbst, um wirklich Gehorsam zu sein. Doch er betrügt sich dabei selbst, denn: Erstens, unsere Stimmungsschwankungen sind nicht immer auf die Wirkung des Heiligen Geistes zurück zu führen. Sie werden ganz im Gegenteil eher von unserem Fleisch verursacht. Zweitens, auch wenn der Heilige Geist gewisse Zeiten der Zuwendung zum Menschen hat, also nicht immer gleichmäßig wirkt, so ist das nie und nimmer ein Freibrief für irgendwelchen Ungehorsam. Weil nun gemäß dem Kalvinismus die Errettung des Menschen ganz allein von Gott, und nicht vom Menschen, bewirkt wird, steckt der Verführergeist tiefer in der Theologie selbst. Lasst uns darum die theologischen Hauptthesen der besagten Lehre anhand der Heiligen Schrift prüfen:
- Behauptung, dass der Mensch von sich selbst aus nichts Gutes vor Gott tun kann.
- Behauptung, dass Buße und Bekehrung nur das Werk Gottes, und nicht des Menschen sei.
- Behauptung, dass die Errettung vom Ringen des Menschen selbst unabhängig sei.
- Korrektur weiterer sich aus der Irrlehre ergebender Einstellungen und Behauptungen.
- Auswirkungen dieser Lehre auf den Lebenswandel des Gläubigen und das Schlusswort.
1. Betrachten wir die Behauptung, dass der Mensch von sich selbst aus nichts Gutes vor Gott tun kann.
Was sagt uns diesbezüglich das Wort Gottes über den natürlichen Menschen?
"Denn Gottes Zorn vom Himmel wird offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten.
19. Denn was man von Gott weiß, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.
20. Denn sein unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen und wahrgenommen an den Werken, so daß sie keine Entschuldigung haben,
21. weil sie Gott kannten und haben ihn nicht gepriesen als Gott noch ihm gedankt, sondern sind in ihren Gedanken dem Nichtigen verfallen, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.
22. ...
23. und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in ein Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und kriechenden Tiere.
24. Darum hat sie Gott auch dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in die Unreinigkeit, ihre eigenen Leiber an sich selbst zu schänden" (Röm.1,18-24)
Hat also der Mensch das Können hierzu gehabt oder nicht? Wenn er nun gerichtet wird, wie wir es im Zitat betrachtet haben, so konnte er durch das Gewissen und seine Wahrnehmung an Gott glauben und das Böse meiden. Gleichermaßen wird auch über das Gewissen des vom Geist Gottes noch nicht wiedergeborenen Menschen gesagt:
"Denn wenn die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was des Gesetzes ist, so sind diese, wiewohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz,
15. da sie beweisen, daß das Werk des Gesetzes geschrieben ist in ihren Herzen, indem ihr Gewissen es ihnen mitbezeugt, dazu auch die Gedanken, die sich untereinander verklagen oder entschuldigen" (Röm. 2,14-15)
Somit kann der Mensch Gutes vor Gott tun, weil er glauben kann und ein Gewissen hat. Kalvinistisch gesinnte Menschen verneinen dies jedoch und verweisen auf:
"...wir haben vorher bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind,
10. wie geschrieben steht. Da ist keiner, der gerecht sei, auch nicht einer.
11. Da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der nach Gott frage.
12. Sie sind alle abgewichen und allesamt unnütz geworden. Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer" (Röm. 3,9-12)
Der Sinn besteht hier jedoch nicht darin, dass der Mensch es nicht kann, sondern, dass er von dem anfänglichen Glauben und seinem Gewissen abgewichen ist - wie geschrieben steht: "Sie sind alle abgewichen". Wir haben es also nicht mit einer von Anfang an da gewesenen Unfähigkeit, sondern vielmehr mit dem menschlich verschuldeten Abweichen von Gott zu tun. Anderenfalls hätte Gott den Menschen auch nicht richten dürfen. Als Antwort bekommt man oft zu hören: "Wenn der Mensch diese Fähigkeit hat, braucht er auch das Opfer Christi nicht." Hier ist ihr Unverständnis der Gnade. Denn die Gnade Christi ist nicht erschienen, weil der Mensch zu nichts Gutem fähig ist, sondern um dem Schuldigen - der das Gute tun konnte, aber nicht tat - die Möglichkeit der Buße zu geben und ihn zu begnadigen. Wenn der Mensch das Gute nicht tun könnte, so hätte er auch keine Schuld. Wenn aber keine Schuld vorhanden wäre, so wären auch die Gnade und Buße in Christus vergeblich und sinnlos. Doch der Herr sagt:
"Ein guter Mensch bringet Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein boshaftiger Mensch bringet Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens..." (Lk. 6,45)
So ist also der Mensch fähig vor Gott Gutes zu tun.
Bestimmung der Fähigkeit / Schwachheit des Menschen:
Der Mensch ist von Anfang an durch das Wahrnehmen und Erkennen, sowie sein Gewissen, fähig an Gott zu glauben und das Böse zu meiden. Doch das dem Menschen seit Adam angeborene sündige Fleisch, Satan, sowie die den Menschen umgebenden Sünder, ziehen ihn mit ihren Lüsten und Versuchungen, so dass das Gewissen samt der Erkenntnis Gottes vom Menschen verworfen werden.
2. Prüfen wir die Behauptung, dass die Bekehrung nur das Werk Gottes sei, und nicht des Menschen.
Wenn man entsprechend der oben beschriebenen Irrlehre annehmen würde, dass der Mensch von sich aus nichts Gutes vor Gott tun kann, so würde auch die Bekehrung zu Gott allein vom Heiligen Geist bewirkt werden, und wäre demzufolge vom Menschen unabhängig. Wenn wir aber bewiesen haben, dass dem Menschen von vorn herein die Fähigkeit, an Gott zu glauben und das Böse zu meiden, durch das Gewissen und die Wahrnehmung gegeben wurde, so ist er umso mehr in der Lage, an das Evangelium zu glauben und Buße zu tun. Denn wenn der Mensch seit seiner Erschaffung aufgefordert war, Gott zu suchen, so soll er Ihn umso mehr jetzt in Christus finden. Jesus lehrte:
"Wenn jemand Seinen (Gottes) Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst rede" (Joh. 7,17)
Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, ob Gott etwa zur Buße aufruft, die Er dann selbst im Menschen bewirkt? Nein, denn es steht:
"Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust dasselbe, daß du dem Urteil Gottes entrinnen werdest?
4. Oder verachtest du den Reichtum Seiner Güte, Geduld und Langmut und weißt nicht, daß Gottes Güte dich zur Buße leitet?
5. Du aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes" (Römer 2,3-5)
Gott spricht also zum Menschen und erwartet seine Buße. Wer nun gehorcht, den versiegelt Er mit dem Heiligen Geist:
"Und wir sind seine Zeugen über diese Worte und der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die Ihm gehorchen" (Apg. 5,32)
Doch die gegnerische Seite erwidert, alles hänge nur von Gott ab, nicht vom Menschen:
"Es kann niemand zu Mir kommen, es sei denn, der Vater, der Mich gesandt hat, ziehe ihn..." (Joh. 6,44)
Ja, Gott sieht das Herz. Wenn nun das Gewissen des Menschen so abstumpft, dass das Herz untauglich für Gott ist, so gibt Gott denjenigen der Verstockung preis und der Glaube kann in ihm keinen Raum gewinnen. Der Mensch ist also schuld, nicht Gott. Daher widerspricht das Zitat keineswegs dem Mitwirken des Menschen bei seiner Bekehrung. Die Worte Jesu verdeutlichen dies:
"Wer Böses tut, der haßt das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht gestraft werden.
21. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, daß sie in Gott getan sind" (Joh. 3,20-21)
Das irdische Abbild Gottes und Seines Volkes ist der Mann und seine Ehefrau. Auch in diesem schwachen Abbild fügt sich nur das zusammen, was beiderseits zueinander strebt. Nicht anders ist es auch bei Gott und den Gläubigen.
Bestimmung:
- Da das Gewissen des Menschen und das Zeugnis Gottes aus der Natur zu schwach erscheinen für den rettenden Glauben und auch vom Menschen verworfen werden, so gibt Gott dem Menschen aus Gnade eine bessere Offenbarung seiner selbst in Christus und eine bessere Hoffnung durch die Auferstehung desselben. Auf diese Weise bewirkt Gott unsere Bekehrung, indem Er uns mit dem Heiligen Geist zur Buße leitet durch die Predigt seines Wortes.
- Aber auch der Mensch bewirkt seine Bekehrung, indem er durch den Glauben aufrichtig Buße tut und Jesus Christus als seinen Herrn, sowie Sein Wort, vom ganzen Herzen aufnimmt.
3. Betrachten wir die Behauptung, dass auch die gesamte Errettung vom Menschen und seinem Fleiß unabhängig sei.
Wenn wir davon ausgehen würden, dass die Bekehrung ohne menschliche Mitwirkung geschieht, so wäre auch der Gläubige nicht in der Lage gehorsam zu sein und die Gebote zu halten - das alles würde demnach allein vom Heiligen Geist bewirkt werden. Da wir jedoch weiter oben bereits belegt haben, dass die Bekehrung des Menschen nicht ohne seine Mitwirkung vollbracht wird, so verhält es sich entsprechend auch mit der Errettung insgesamt. Zwar wird die rettende Gnade dem Menschen nicht aufgrund des Verdienstes für die in der Vergangenheit vollbrachten guten Werke, sondern als Gabe Gottes dargereicht (Eph.2,8-9), der erste Beitrag des Menschen zu seiner Errettung ist es aber, wie wir betrachtet haben, vom ganzen Herzen zu glauben und Buße zu tun. Auf dieser Grundlage versiegelt der Herr den Bekehrten mit dem Heiligen Geist – dies ist die geistliche Wiedergeburt des Menschen (Joh.3,3-8). Er ist nun errettet auf Hoffnung hin (Röm.8,24) und steht in der Kind – Vater – Beziehung mit Gott. Der Herr bewahrt den Gläubigen hiernach in seinem Heil durch das Lehren, Führen und Trösten im Heiligen Geist.
Doch innerhalb kalvinistisch Gesinnter wird das "Bewahren des Gläubigen im Heil" als uneingeschränkt dargestellt. So wird die biblische Lehre durch Behauptungen verdreht, als habe der Wandel des Gläubigen keinen Einfluss auf das erlangte Heil, so dass kein Ungehorsam diesen gefährden könne. Denn „errettet auf Hoffnung hin“ bedeutet ja nicht, dass der Heilszustand völlig unumkehrbar ist. Der himmlische Vater hat uns zwar angenommen, jedoch „auf Hoffnung hin“ – sprich, wenn wir Ihm auch bis zuletzt treu bleiben.
Darum bewahrt auch der Gläubige sein Heil, indem er:
- Zuallererst die Hoffnung und den Glauben nicht vernachlässigt. Denn ein beständiges Harren und Hoffen auf den Herrn ist die Grundlage des Lebens in Gott. Lässt unsere Hoffnung nach, so wird auch die Erbauung, Führung und der Trost, die der Heilige Geist in uns bewirkt, schwinden. Letztendlich führt es zur Verbitterung. Wer die Hoffnung vernachlässigt, der vergisst die Allmacht und Allwissenheit Gottes, sowie die eigene hingegen Nichtigkeit, oder er verbirgt eine Sünde und will sie nicht bekennen. Die lebendige Hoffnung besteht im ständigen Glauben und Vertrauen auf Gott in jeder Lebenslage. Sie tut sich ebenfalls kund im beständigen vertrauensvollen und aufrichtigen Gebet. Sie hängt auch von uns ab:
"Darum werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. 36. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und die Verheißung empfangt" (Hebr.10,35-36)
- Zweitens, tut er es, indem er fortwährend die Wahrheit Gottes - Seines Wesens und Willens, sowie sich selbst - erforscht und betrachtet, um zur Festigung im Glauben, der Korrektur und des Wachstums in geistlicher Erkenntnis zu gelangen. Wer sich selbst und den Willen Gottes nur wenig erforscht, der kommt nie zum völligen Gehorsam. Auf diese Weise flacht der Glaube ab und die Sünde schleicht sich unbewusst in das Leben. Sie zerstört dann aufgrund des befleckten Gewissens die Beziehung zu Gott und die Hoffnung des Menschen (1.Tim.1,19). Das Trachten und Forschen nach der Wahrheit hängt auch von uns ab, wie geschrieben steht:
"Versuchet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; prüfet euch selbst! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr unbewährt seid" (2.Kor.13,5)
"Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken. Denn wenn du solches tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören" (1.Tim. 4,16)
"Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf und forschten täglich in den Schriften, ob es sich so verhielte" (Apg.17,11)
- Und schließlich drittens, tut er es, indem er auslebt, was er im Glauben gelernt hat. Der von der kalvinistischen Irrlehre vertretende Automatismus, als käme der Gehorsam des Wiedergeborenen von selbst, ist schlichtweg unbiblisch. Denn obwohl dem Wiedergeborenen das Gesetz Gottes ins Herz gepflanzt worden ist, und er der neuen göttlichen Natur teilhaftig wurde, widersteht ihm ja weiterhin seine alte, sündige Natur und die gottlose Welt. Er steht also im Kampf zwischen der liebgewonnenen Weise Gottes und den äußeren Versuchungen. Wenn nun der Gläubige seine Gesinnung und Handeln der neuen Natur stets unterordnet – so erfüllt er das Gebot. Der Sieg über die alte Natur ist somit auch von seinem Fleiß abhängig. Jesus Christus lehrt:
"Das Gesetz und die Propheten weissagen bis auf Johannes; und von der Zeit an wird das Reich Gottes durch das Evangelium gepredigt, und Jedermann dringt mit Gewalt hinein" (Lk.16,16).
Das heißt, wer Gewalt über seine alte sündige Natur übt, der dringt hinein. Ähnliches lehrt Er auch an anderer Stelle:
"Wenn dich aber deine Hand zur Sünde verführt, so haue sie ab! Es ist dir besser, daß du verkrüppelt zum Leben eingehst, als daß du zwei Hände hast und fährst in die Hölle..." (Mk.9,43)
Einige behaupten, Christus lehrte so, weil er noch unter dem Gesetz war. Die Gnade beginne angeblich erst mit der Ausgießung des Heiligen Geistes. Doch, das ist Verdrehung der Tatsachen. Christus predigte, wie aus dem Zitat (Lk.16,16) oben ersichtlich ist, nicht das Gesetz Mose, sondern das Evangelium. Daher ist Christus auch der Anfang der Gnade. Aus diesem Grund bestätigt auch der zu Pfingsten ausgegossene Heilige Geist die Lehre Jesu Christi: (Joh. 14,26)
"Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe" (Joh. 14,26)
Die Versiegelung des Menschen mit dem Heiligen Geist bedeutet daher nicht, dass der Heilige Geist den Willen Gottes im Gläubigen an dessen stelle vollbringt, sondern, dass dieser Wille vom Gläubigen unter seiner Leitung erfüllt wird. Dem folgt auch die Lehre der Apostel. So lehrt Paulus:
"16. ... Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.
17. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch; und dieselben sind widereinander, so dass ihr nicht das tut, was ihr wollt."
25. "Wenn wir im Geist leben, so laßt uns auch im Geist wandeln" (Gal.5,16;17;25)
Ebenso auch Petrus: "Darum, Brüder, befleißiget euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wenn ihr solches tut, werden ihr niemals straucheln,
11. und so wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus" (2. Pet.1,10-11)
Um wiederum zu beweisen, dass von uns in Bezug auf das Heil dennoch nichts abhängt, zitieren kalvinistisch Beeinflusste oft Phil.2,13: "Denn Gott ist´s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen". Ja, Gott bewirkt es im innwendigen Menschen, wie weiter oben bereits angeführt. Jedoch tut Er das nach Seinem Wohlgefallen, und daher in den Herzen, die im Eifer und Wohlgefallen Ihm gegenüber nicht nachlassen, wie wir es in dem Vers davor, Vers 12, lesen: "...schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern". So haben wir es also nicht mit einem einseitigen Handeln Gottes, sondern mit Seinem Zusammenwirken mit dem Menschen zu tun, so dass Er das alles in uns dann bewirkt, wenn auch wir an unserer Errettung "schaffen", sprich seinen Willen erfüllen.
Auch wird Joh. 15,5 entgegen gesetzt: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in Mir bleibet, und Ich in ihm, der bringet viele Frucht; denn ohne Mich könnet ihr nichts thun", und auf dieser Grundlage behauptet: "Ohne Christus kannst man nichts halten". Richtig, denn ohne Glauben und Hoffnung auf Christus, kann man auch nichts für Gott tun. Ohne den Glauben und die Hoffnung würde dem Gehorsam das Ziel und der Sinn fehlen, auch bliebe der Mensch ohne Trost, Führung und Belehrung durch den Heiligen Geist. Falsch ist aber die Vorstellung, dass es im Glauben keinen selbstständigen Gehorsam gibt. Der Glaube ist die Grundlage für den Gehorsams. Jedoch kann der Gläubige auch eigenwillig, sprich, entgegen dem Glauben und der Hoffnung, handeln. Daher lesen wir ein Paar Verse weiter: "So ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in Meiner Liebe... 14. Ihr seid Meine Freunde, so ihr thut, was ich euch gebiete" (Joh.15,10;14)
Kalvinistisch geprägte Christen bringen jedoch hervor, dass es unmöglich sei die Gebote zu halten. Sie stützen sich hierbei auf Röm. 7,14-25:
"Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich bin aber fleischlich, unter die Sünde verkauft.
15. Denn was ich tue, weiß ich nicht. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern, was ich hasse, das tue ich.
16. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es gut ist.
17. Nun aber tue nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
18. Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt.
Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen finde ich nicht.
19. Denn das Gute, das ich will, tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20....21...22...
24. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?
25. Ich danke Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn. So diene ich selbst nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde"
Hier geht es jedoch allgemein um die Herrschaft der sündigen Natur im nicht wiedergeborenen Zustand, also im Zustand des schwachen Gewissens. Im Gegensatz zu dem Nichtwiedergeborenen, hat der Wiedergeborene den Glauben an Christus ergriffen, um über die sündige Natur zu herrschen. Er ist ihr somit nicht mehr untertan. Die Erlösung (Vers 24,25) ist daher nicht, dass der Mensch bloß glaubt, aber weiterhin der alten Natur unterworfen ist, sondern, dass er sie im Glauben durch den Geist überwindet.
Im Wiedergeborenen gärt das sündige Fleisch lediglich. Es beherrscht ihn aber nicht mehr, auch wenn es gelegentlich durchbricht. Darum, wenn Paulus sagt:"...So diene ich selbst nun (als Wiedergeborener) mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde", so meint er kein bewusstes Sündigen, sondern die inneren Versuchungen und Anfechtungen des Fleisches, die durch den Geist beherrscht werden. Denn in Hebr. 10,26 sagt er:
"Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt hinfort kein anderes Opfer mehr für die Sünden."
Für den Gläubigen sind somit die Gebote haltbar. Denn mutwilliger Ungehorsam verunreinigt das Gewissen und führt wiederum zur Zerstörung der Beziehung mit Gott und der Hoffnung des Menschen, was seinerseits auch seine Errettung insgesamt bedroht.
Bestimmung:
- Gott bewirkt unsere Errettung - denn nicht allein unser Herz und Verstand durch das schwache Gewissen führen uns, sondern zuallererst Sein Geist. Das heißt, durch das Wort Gottes lehrt, führt und tröstet uns der Heilige Geist im innwendigen Menschen.
- Aber auch der Mensch bewirkt seine Errettung:
-indem er immer den Glauben und die Hoffnung auf den Herrn bewahrt.
-indem er den Willen Gottes und Sein Wesen, sowie sich selbst erforscht.
-indem er tut, was er im Glauben erkannt hat.
Diese drei Gehorsamsbestandteile stehen in ständiger gegenseitiger Abhängigkeit. Wenn Glaube und Hoffnung vernachlässigt werden, so schwindet der Gehorsam, weil hierdurch das Lehren, Trösten und Führen des Heiligen Geistes gestört wird, ebenso nimmt auch das Wachsen in der Erkenntnis der Wahrheit Gottes ab. Wenn der Gehorsam vernachlässigt wird, so nehmen Glaube und Hoffnung durch das verunreinigte Gewissen Schaden. Wenn es am Forschen nach der Wahrheit Gottes mangelt, so wird der Gehorsam aufgrund fehlender geistlicher Erkenntnis unmöglich, auch schwinden Glaube und Hoffnung infolge der ihnen fehlender Stütze geistlicher Wahrheit.
4. Korrektur weiterer sich aus der Irrlehre ergebender Einstellungen und Behauptungen.
Über die Selbstverleugnung.
In der Mitte derer, die der Meinung sind, die Errettung geschehe ohne unsere eigene Mühe, wird gewöhnlich behauptet, dass die Selbstverleugnung des Bekehrten das Aufgeben der eigenen Bemühungen vor Gott und das Erkennen ihrer Sinnlosigkeit bedeute. Dies ist jedoch nicht die wahre Selbstverleugnung. Sich selbst zu verleugnen heißt:
- alle Lebensziele ohne Gott,
- alle gottlosen Überzeugungen,
- sowie die Hoffnung auf sich selbst, anstatt auf Gott,
zu verwerfen. Wir verleugnen jedoch keineswegs unser Ringen in der Gerechtigkeit und im Dienst vor Gott. Das heißt, wir verwerfen die dem Menschen von Anfang an gegebenen Kräfte des Geistes, der Seele und des Leibes nicht, sondern stellen sie Gott zur Verfügung. Diese Kräfte wurden vorher ziellos verschwendet, nun aber sind sie durch den Heiligen Geist Gott zum Dienst ausgerichtet. Anderenfalls würde der Gläubige das erste Gebot vernachlässigen:
"Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und mit aller deiner Kraft" (Мk.12,30)
Somit verwerfen wir unseren ehemals ungläubigen Zustand, in dem auch alle Mühe im Enddefekt nutzlos war. Das Bemühen selbst aber verleugnen wir nicht, nur soll dabei unser Wille vom Heiligen Geist geführt sein.
Worin besteht nun die Schwachheit des menschlichen Fleisches gegenüber der Sünde?
Ohne Glauben an Gott erweist sich der Mensch als unfähig Gutes zu tun, weil sein Sinnen nicht auf das Göttliche, sondern auf sich selbst und das Fleischliche gerichtet ist, und weil ihm das Lehren, Führen und der Trost Gottes fehlen. Ohne Glauben ist auch das Gewissen schwach - ihm bleibt dann nur die Rolle des Anklägers. Aber durch den Glauben kann der Mensch das Gute tun.
Das verkehrte Verständnis des schwachen Fleisches:
Der kalvinistische Irrtum besteht nun darin, dass die Schwachheit des Fleisches als vollkommene Unfähigkeit des Menschen, an Gott zu glauben, das Gute zu erkennen und vor Ihm zu tun, verstanden wird. Diese Ansicht verdreht die Wahrheit und berücksichtigt nicht, dass der Mensch im Gegensatz zum Tier einen natürlichen Geist hat, gerade um Gott zu erkennen und über sein Fleisch zu herrschen. Darum sprach Gott z.B. zu Kain, noch vor dessen Brudermord, in der Hoffnung auf die Einsicht des Menschen:
"Ist es nicht also? wenn du fromm bist, so bist du angenehm; bist du aber nicht fromm, so ruhet die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie" (1.Mo.4,7)
Der Mensch kann also anders, bevorzugt jedoch den Willen seines sündigen Fleisches und geht ihm nach.
Betrachten wir im Weiteren typische Bibelstellen, die in diesem Sinne durch die kalvinistische Deutung verdreht werden, und legen sie richtig aus:
- "was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist" (1. Kor. 1,27)
"Mit dem Wort "schwach" wird hier nicht die Unfähigkeit in Bezug auf Glauben und Gehorsam sich Bekehrender vermittelt, wie es sich aus der kalvinistischen Deutung ergibt, sondern auf die schwache Stellung der Kinder Gottes in der Welt hingewiesen. Das heißt, Gott erwählt nicht die Menschen des großen Verstandes, der Macht oder Kraft - denn sie sind stolz und fügen sich Gott nicht - sondern das Entgegengesetzte.
- "Und er (der Herr) hat zu mir (zu Paulus) gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig, 10. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheiten, in Mißhandlungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark" (2.Kor.12,9-10)
Auch hier ist die Rede von der niedrigen Stellung des Gläubigen in der Welt, und nicht von der Schwachheit in Bezug auf den Gottesgehorsam. Hier wird also die Gegebenheit verdeutlicht, dass je weniger der Mensch in der Welt hat - Macht, Wohlstand, körperliche Kraft - umso mehr er seine Not erkennt, auf Gott die Hoffnung zu setzen, wodurch er im Glauben stärker wird.
- "Denn auch Christus ist, da wir noch schwach waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben" (Röm. 5,6)
In diesem Fall hat das Wort "schwach" eine etwas andere Bedeutung. Es vermittelt die Unwissenheit und das Nichterleuchtetsein der Menschheit vor Christus. Es ist also die Schwachheit des Menschen, der auf das Zeugnis Gottes aus der Natur (Heiden), bzw. aus dem Gesetz und den Propheten (Israeliten), angewiesen war und noch keine Erkenntnis Gottes durch seine persönliche Erscheinung in Christus gehabt hat. Demzufolge ist hier wiederum keine Rede von einer Unfähigkeit des Menschen, an Gott zu glauben und wohlgefälliges vor Ihm zu tun, wie von den Kalvinisten behauptet, sondern von einer "Schwachheit" im Sinne der Unwissenheit und des Nichterleuchtetseins.
- Paulus rügt die Galater: "Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr es nun im Fleisch vollenden?"
Menschen kalvinistischer Gesinnung deuten es so: "...im Fleisch vollenden.." heißt, sich selbst zu bemühen oder anzustrengen um der Heiligung willen, was ein Bemühen im Fleisch, und nicht im Geist, sei. Der Ausdruck "im Fleisch vollenden" bedeutet jedoch im Zusammenhang des ganzen Galaterbriefes, dass man sich durch alttestamentl. Vorschriften des Gesetzes Mose, wie z. B. die Beschneidung oder die Einhaltung bestimmter Tage und Feste, zu erretten sucht, was ja vergeblich ist (Gal.4,9-10;5,2). Somit bezieht sich dieser Ausdruck keineswegs auf unser Bemühen um der Heiligung willen.
Mit all diesen Deutungen wird wiederum nicht berücksichtigt, dass bei der Errettung des Menschen, wie wir es oben betrachtet haben, der Heilige Geist mit dem menschlichen Geist zusammenwirkt. Daher ist der Mensch auch aufgefordert, in seinem Geiste zu wachen, welcher durch den Glauben befruchtet wird vom Geiste Gottes.
5. Auswirkungen dieser Lehre auf den Lebenswandel des Gläubigen und Schlusswort.
Die Auswirkungen sind, dass der Gehorsam, welcher das Halten der Gebote ist, nicht mehr als unsere Pflicht wahrgenommen wird, sondern durch nebulöse Behauptungen ersetzt wird, z.B.: "Der Heilige Geist wird in uns schon bewirken, was Ihm gefällt". Man hat somit eine gute Ausrede für jede Art von Untreue. Anstatt des Wachens und eifrigen Befolgen dessen, was man im Glauben erkennt, wartet man auf einen besonderen inneren Antrieb. Wenn dieser nun ausbleibt, dann erlaubt man sich den Ungehorsam.
Hier ein kurzes Gespräch mit einer Frau in einer Kirche/Gemeinde, das diesen Irrtum eindrucksvoll zur Schau stellt:
Diese Frau kannte ich schon von früher. Sie schminkte sich, trug reichlich Schmuck, sowie kurzes gefärbtes Haar. Eines Tages sprach ich sie darauf an, dass dies nicht der Wandel einer heiligen Frau sei.
- Sie fragte: "Wo steht das geschrieben?"
- Ich öffnete 1.Petrus 3,3 und laß vor: "Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein mit Haarflechten und Goldumhängen oder Anziehen von prächtigen Kleidern".
- Sie entgegnete: "Aber der Herr ist in meinem Herzen, und Er hat mir nichts hiervon gesagt".
- Ich wunderte mich und bekräftigte: "Was das Wort uns sagt, das will auch der Herr". Das heißt, das Herz muss es eigentlich auch bestätigen.
- Sie zeigte auf das Herz, und wiederholte: "Der Herr ist im Herzen, und diesbezüglich hat Er mir nichts gesagt".
- Ich betonte noch mal: "Wozu haben wir denn das Wort? Sind wir nicht aufgerufen danach zu leben?".
Ein weiterer ähnlicher Fall:
Im Gespräch mit einer Glaubensschwester ging es um die fehlende Verhüllung des Hauptes der Frauen beim Gebet. Ein paar Tage nach diesem Gespräch sprach mich der Älteste darauf an:
- Ich: "Da Gott der Frau das Verhüllen befielt, so soll auch mit aller Langmut um des Gehorsams willen in dieser Hinsicht ermahnt werden".
- Der Älteste: "Es ist sinnlos, sie zu ermahnen. Du kannst ihr das nicht beibringen, denn sie kann es nicht selbst tun - sie hat keine Kraft, der Heilige Geist muss ihr erst die Kraft geben".
- Ich: "Aber sie weiß doch aus dem Worte Gottes, dass es so bei den Heiligen ist. Wenn sie es weiß, so soll sie es auch tun - "Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde". (Jak. 4,17)
- Der Älteste: "Wenn sie es aus eigener Kraft tut, dann ist es vergeblich, denn es ist in ihrem Herzen durch den Heiligen Geist noch nicht erwirkt".
Aus diesem Gespräch wird wiederum der Irrtum "Tue nichts aus eigener Kraft" deutlich, weil das Verstehen und Mitwirken des menschlichen Geistes, und somit auch unsere Verantwortung vor Gott, verworfen werden. Das Wort Gottes lehrt jedoch:
"Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir (an Paulus), das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein" (Philip. 4,9)
Wer also Gott liebt, der soll auch gleich tun, was er im Glauben erkennt, denn das Erkennen im Glauben ist bereits vom Heiligen Geist. Wer aber eine zusätzliche Offenbarung, oder einen besonderen Antrieb im Herzen für seinen Gehorsam erwartet, der betrügt sich selbst und heuchelt, wenn er von seiner Liebe zu Gott spricht, weil er von Ihm bedient werden will, anstatt zu dienen. Oft hört man von Gläubigen, die bestimmte Dinge erkannt haben, aber sie nicht umsetzen: "Ich wachse noch". Das ist kein Wachstum. Wachstum ist, wenn man in der Gesinnung erneuert wird. Wer nun erneuert ist, danach aber nicht wandelt, der sündigt. Mit der Lehre "Ich kann nichts aus eigener Kraft" meint man Gott eine besondere Ehre zu erweisen: "Alles liegt in Seiner Kraft, ich bin aber so klein und ohnmächtig vor Ihm, dass ich nichts halten kann". Doch, das ist kein Ehren, sondern Heucheln. Hiermit entledigt sich der Gläubige vom Kreuz, das er tragen soll gemäß den Worten Jesu:
"Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert" (Mt.10,38)
Schlusswort
Sowohl der Kalvinismus als auch die ihm verwandte Lehre „nichts aus eigener Kraft“ sind daher ein Verführergeist, der dem Menschen einflüstert: "Gott gibt und schenkt alles - die Errettung, den Glauben, die Heiligung - vom Menschen für Gott kann dagegen nichts kommen, muss auch nicht, denn Gott fordert es nicht. Für seinen Gehörsam "nimmt" der Mensch von Gott nur, und das auch nur dann, wenn der Heilige Geist es will". So sprechen manche, die nicht verstehen, dass Christus nicht nur den Glauben erweckt, sondern ihn auch in den Menschen sucht. Über den Glauben des Hauptmanns sagte Er:
"...Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!" (Lk.7,9)
Gott tröstet und führt nicht nur, sondern Er prüft auch unsere Herzen, indem Er die Versuchungen des Fleisches und Teufels zulässt, um den wahren Gehorsam zu sehen, wie der Apostel Paulus es bezeugt:
"...so reden wir, nicht, als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft" (1.Thess 2,4)
Wird uns nun durch Gott etwas Unmögliches auferlegt? Nein, denn wir lesen:
"Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir Seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer" (1.Joh.5,3)
Seinerseits tröstet und stärkt uns der Herr, wenn wir über die Maßen versucht werden:
"Gott ist getreu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, dass ihr es ertragen könnt" (1.Kor.10,13)
Wir werden jedoch auch, wie bereits gesagt, im Kampf gegen die Sünde geprüft.