Gesunde Lehre ChristiJesus Christus: Solange ich in der Welt
bin, bin ich das Licht der Welt (Joh.9,5)

Über falsche Auffassungen zum Brotbrechen

  1. Irrlehre der Verunreinigung beim Brotbrechen durch Sünden anderer.

  2. Wein, nicht Saft.

 

1. Im Folgenden die Irrlehre, welcher nach die unwürdige Teilnahme einer Person am Brotbrechen die ganze Gemeinde unbewusst verunreinigt.

Allgemeine Lehre zum Brotbrechen. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein im Leben eines Menschen um am Brotbrechen teilzunehmen?

  • Es muss eine Umkehr im Herzen des Menschen von den toten Werken zu Jesus Christus durch die Buße stattgefunden haben. (Die geistliche Geburt.) Es steht geschrieben: 1.Kor. 11,29 «Denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selber zum Gericht, weil er den Leib des Herren nicht unterscheidet.» Durch unsere geistliche Geburt, bekommen wir erst die Fähigkeit, den Leib des Herren von der Welt und somit das Gute vom Bösen zu unterscheiden.
  • Man muss getauft sein, da es ein Zeugnis des reinen Gewissens vor Gott ist.
  • Wenn der Gläubige in Sünde gefallen ist, so soll er es zuerst bereinigen.

Bei Sünde gegen Gott – vor Gott. Bei Sünde gegen Menschen - vor Gott und Menschen.
Bei Nichtbeachten droht Gott uns, jedem einzelnen, mit Gericht. 1. Kor.11,29: "... der isst und trinkt sich selber zum Gericht"

Zur Irrlehre selbst.

Das Gericht ereilt also nur denjenigen, der unwürdig am Brotbrechen teil nimmt. Er trinkt nicht für die anderen das Gericht, sondern nur für sich selbst.

Hiergegen wird jedoch eingewendet und zitiert 1.Kor.10,14-22. Wir lesen dort: 21."... Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen;..." So meint man die zwingende Verunreinigung der ganzen Gemeinde zu beweisen.

Wenn man jedoch gründlich und unvoreingenommen liest, dann entnimmt man dieser Stelle folgende Ermahnung: "Fliehet dem Götzendienst"; Also: "verunreinige deinen Glauben an Christus nicht mit irgendwelcher anderen Anbetung oder weltlichen Herzensbindung, denn es sind Götzen".Paulus verdeutlicht es nur zusätzlich durch den Tisch des Herrn. Wenn der Tisch des Herrn unsere Zugehörigkeit zum Leib Christi zeigt, dem wir doch treu sein wollen, so sollen wir es auch im gesamten Wandel. Wir finden aber keinen Hinweis auf die These: "Wenn einer unrein - gleich alle unrein". Sie ist hier einfach dazugedacht. Die Verunreinigung geschieht dort, wo ich mit der Sünde eines Bruders mitmache oder die Sünde wissend unüberführt, unermahnt lasse.

Um gegenteilig den Beweis der Verunreinigung der ganzen Gemeinde zu erbringen, zitiert man ebenfalls 1.Kor.5,6: " ...Wisst ihr denn nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert...".

Sauerteig – Sünde. Durchsäuern des Teigs – Verbreitung der Sünde (Verunreinigung der Gemeinde). Dazu möchte ich sagen: Es breitet sich doch nicht durch das Brotbrechen aus! Sondern, wie schon oben erwähnt, durch das Mitgehen und Nicht-ans-Licht-bringen der Sünde .

Es ist also die Aufgabe der Gemeinde oder der Brüder die Sünde aufzudecken, den in Sünde gefallenen, wenn notwendig, unablässig und vor allen seiner Schuld zu überführen, so sind sie keiner Gruppenschuld teilhaftig. Überhaupt, lesen wir nirgends in der Schrift von einer automatischen Gruppenschuld, oder einer unbewussten Verunreinigung der ganzen Versammlung durch das Brotbrechen, sobald jemand unrein daran teilnimmt. Die Schuld bleibt bei dem Verunreinigten, wie auch das Wort sagt:

1.Kor. 11,27: "Wer nun unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und des Blutes des Herrn schuldig sein."

Aus dem irrtümlichen Gedanken einer Zwangsverunreinigung aller Gemeindeglieder wird auch das Teilnahmeverbot für vermeintlich Unwürdige abgeleitet. Hierzu wird zitiert:

Kor.5,11: "Der sich Bruder nennen läßt und ist ein Hurer....mit einem solchen nicht einmal zu essen".

Jedoch sagen uns die Worte "...mit einem solchen nicht einmal zu essen", dass wir selbst Mahlzeiten mit ihm meiden sollen, wo immer sie auch seien, doch es ist nicht möglich in der Versammlung jemandem mit Gewalt Brot und Wein zu entziehen. Selbst wenn solch ein falscher Bruder verdeckt oder auch offen teilnimmt, wird die Gemeinde,  unter der oben genannten Bedingung, nicht verunreinigt. Die "Verunreinigung" dient nur all zu oft als Vorwand, um mißliebige Geschwister aus der Gemeinde hinaus zu stoßen.

Es steht geschrieben: 1.Kor.11,28  "Der Mensch aber prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch." Die Entscheidung über die Teilnahme liegt also beim Einzelnen, nicht bei den Ältesten oder bei der Gemeinde. DENN GOTT SOLL RICHTEN – NICHT WIR. WENN WIR JEMANDEM DAS BROT VERWEHREN - RICHTEN WIR.

Da aber auch echte Christen eine verborgene Unreinheit haben können, würden wir uns dieser Irrlehre nach ständig und unbewusst gegenseitig am Tisch des Herrn verunreinigen! Doch, es ist aus besagten Gründen nicht so!

Diakone werden geprüft (1.Tim 3,10.) Für das Brotbrechen ist jedoch keine Prüfung durch die Gemeinde vorgesehen, man warnt die Menschen schlicht: "Wer die Liebe Christi in sein Herz geschlossen hat, und auch nachfolgt, ist würdig für die Teilnahme". So soll ein jeglicher diese Frage in seinem Herzen beantworten und sich entscheiden. Wenn die Gemeinde, anstelle des Gewissens der einzelnen Gläubigen, über die Teilnahme entscheidet, wird die Offenheit, Herzlichkeit und somit die Liebe zueinander verletzt.

Zum Schluss. Wie auch Jesus dem Judas das Brot nicht verwehrt hat - (Joh.13,18): "...damit die Schrift erfüllt würde: "Der mit Mir das Brot isst, hat seine Ferse gegen mich erhoben."" - so sollen wir es auch nicht. Einige spekulieren, Judas habe das Abendmahl kurz vor dem Brotbrechen verlassen. Auch meint man, hier wäre ein anderes Brot gemeint, nicht das über welches Jesus gesagt hat:

"Dies ist Mein Leib". Man kann sich jedoch kaum vorstellen, dass mit "das Brot" Jesus irgendein anderes Brot meint.

Ebenso macht nicht ein Evangelium  ein vorzeitiges Verlassen Judas des Abendmahles deutlich. Lukas macht es ganz klar:(Lukas.22,19-21) Judas war bei Brot und Wein dabei:

"Und Er (Jesus Christus) nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis!
20. Desgleichen nahm Er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. 21. Doch siehe, die Hand dessen, der Mich verrät, ist mit Mir auf dem Tisch."

Des Weiteren sehen wir es auch an dem Gericht, noch in dieser Welt, über Judas. Nämlich wie er sich gequält und am Ende erhängt hat. Eine klare Parallele zum Gericht über die unwürdige Teilnahme am Brotbrechen: 1.Kor.11,30 "Deshalb sind so viele schwach und krank und ein gut Teil entschlafen (oder gestorben)."

2. Wein, nicht Saft.

Einige Versammlungen verwenden beim Abendmahl nicht Wein, sondern Traubensaft. Dafür werden folgende Gründe angeführt:

  • Alkoholsuchtgefährdete sind starken Versuchungen ausgesetzt.
  • Teilnehmende Kinder gewöhnen sich vorzeitig an den Alkoholgenuss.

Es klingt ganz wohlwollend, doch erstens:

  • Jugendliche, und um so mehr Kinder, sollen gar nicht teilnehmen, denn sie können noch nicht wirklich "den Leib des Herrn unterscheiden" und müssen erst mit dem Alter bewährt werden.
  • Wenn Alkoholsuchtgefährdete noch nicht standhaft genug sind, so sollen sie mit dem Teilnehmen abwarten bis sie es sind. Dies ist besser, als wenn die gesamte Versammlung das Sakrament verfälschen würde.

Zweitens:

Das Wort Gottes gibt schon zu verstehen, dass Wein, und nicht Saft gemeint ist.
Zum Beispiel. Wie Melchisedek, der ein Abbild Jesu Christi ist (Heb. 7,16-17), einst Abraham gesegnet hat und ihm mitBrot und Wein entgegenkam (1. Mose 14,18-20), so führte auch Christus Brot und Wein als Gedächtnismahl ein.

Noch überzeugender sind die ermahnenden Worte des Paulus im 1.Kor.11,20-21:

"Wenn ihr nun zusammen kommt, so hält man da nicht des Herrn Abendmahl. 21. Denn so man das Abendmahl halten soll, nimmt ein jeglicher sein Eigenes vorhin, und einer ist hungrig, der andere ist trunken."

Es wird wohl kaum jemand vom Traubensaft "trunken", also betrunken sein. Daher geht Paulus unmissverständlich vom Wein aus.

"Brot und Wein" zeigen schon im alten Testament prophetisch auf den Glauben an Jesus Christus hin:

(Klagelieder 2,12) "Da sie zu ihren Müttern sprachen: "Wo ist Brot und Wein?", da sie auf den Gassen in der Stadt verschmachteten, wie die tödlich Verwundeten, und in den Armen ihrer Mütter den Geist aufgaben."